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Autorenbildsilkekopp

TRAUMA - wenn sich das Erlebte im Körper manifestiert


Der Begriff Trauma: " Ein Trauma ist eine psychische Ausnahmesituation,ausgelöst durch überwältigende Ereignisse, die eine Bedrohung für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen oder einer nahestehenden Person darstellt"


"Als traumatisierend werden belastende Ereignisse wie schwere Unfälle, seelische Verletzungen, schwere Verluste und Trennungen die mit einer starken psychischen Erschütterung einhergehen, Naturkatastrophen, Krieg, erhebliche psychische, körperliche und sexuelle Gewalt, Erkrankungen und Naturkatastrophen bezeichnet."


Wenn wir in Gefahr sind, in einer psychischen Ausnahmesituation, kommen wir meist in einen Zustand der Hyperaktivität,durch die Ausschüttung der Hormone Adrenalin oder Osteocalcin.

In so einem Zustand handeln wir automatisiert und verlieren unsere Selbstwahrnehmung.

Wenn die Erfahrung zu groß und zu schwerwiegend ist um sie zu verarbeiten,gehen wir in einen Schockzustand .


Der Schockzustand ist wie ein Schutzschild,eine schützende Schale um uns herum ,ein starrer Zustand,wir sind wie gelähmt und verarbeiten dann Stück für Stück das Erlebnis.

Das ist ein ganz natürlicher Prozess der einem traumatischen Ereignis folgt.

Problematisch wird es nur dann, wenn dieser Zustand zu lange andauert.


Denn ein anhaltender Zustand der Übererregtheit aktiviert permanent den Sympathikus des vegetativen Nervensystems, dadurch wird vermehrt Blut in die Muskulatur transportiert, und somit wird die Aktivität und nicht die Entspannung gefördert.

Das führt zu chronischem Stress und entfernt uns immer weiter von unserem “Normalzustand”.

Diese Starre spaltet uns innerlich :wir unterdrücken und verbergen die gemachte Erfahrung und schlucken sie runter,verdrängen sie.

Wenn das andauert, dann ist diese Spaltung in uns verkörpert( "embodied")und ein Teil des Körpers ist getrennt ,abgespalten von dem Rest des Körpers ,und verursacht innere Konflikte: das Gefühl ,vollständig und ganz zu sein, fehlt .


In der Shiatsubehandlung begegnen wir dem Trauma auf der körperlichen Ebene mit einer anderen Herangehensweise .

Ich möchte hier im Blog nur das Beispiel der Muskulatur nennen:

Die Muskulatur hat bei einem Trauma oft einen erhöhten Tonus ,wie wir ihn brauchen wenn wir in die Aktion gehen (fight or flight)

oder die Muskulatur ist so sehr verspannt wie es in einem “eingefrorenen,paralysierten Zustand “ der Fall ist (freeze)

Statt zu versuchen die Muskulatur zu lockern und zu lösen,den Schmerz "wegzunehmen",und diese Dysbalance als störend und negativ anzusehen-wie das bei anderen Therapieformen oft die Herangehensweise ist- gehen wir im Shiatsu erstmal ganz bewusst in das Halten der Muskulatur,verstärken so die muskuläre Verspannung und Verhärtung noch, wertschätzen die geleistete Arbeit der Muskulatur.

Das bringt den Klienten in das bewusste Erleben der Wirklichkeit,des momentanen Zustandes ,anstatt in das Verdrängen des jetzigen Zustandes.

Der Klient erfährt und fühlt die Verspannung ,den Schmerz,den Muskeltonus ganz bewusst.

Doch gerade weil es bewusst wahrgenommen wird,kann es sich viel schneller und auch dauerhafter verändern .

Die ursächliche Erfahrung ,die wir im Körper festgehalten haben ,kommt an die Oberfläche und kann dann verarbeitet werden .



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